Load Balancer
IT-Glossar

Was ist ein Load Balancer? Aufgaben & Arten

Ein Load Balancer verbessert die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit von Anwendungen oder Diensten, indem er die Arbeitslast des Netzwerkverkehrs auf eine Gruppe von Servern (oder virtueller Maschinen) verteilt.

Wie funktioniert Load Balancing?

Load Balancing verwaltet die aufkommenden Anfragen an die Server oder virtuellen Maschinen. Bei einer eingehenden Anfrage prüft der vorgeschaltete Load Balancer zunächst, welcher Server im Netzwerk aktiv und erreichbar ist, und leitet die Anfrage dorthin weiter.

Erklärung der Hauptfunktionen im Überblick

  1. Lastverteilung: Die Hauptaufgabe eines Load Balancers besteht darin, sicherzustellen, dass kein Server überlastet wird, während andere Server ungenutzt bleiben.
  2. Erhöhte Skalierbarkeit: Der Load Balancer arbeitet mit Diensten wie Auto Scaling zusammen, um bei hohem Traffic automatisch zusätzliche Server hinzuzufügen und bei geringer Auslastung Ressourcen zu sparen, indem nicht benötigte Server deaktiviert werden.
  3. Ausfallsicherheit: Wenn ein Server ausfällt, leitet der Load Balancer den Datenverkehr unmittelbar auf die verbleibenden funktionierenden Server um.
  4. Verfügbarkeit: Load Balancer tragen dazu bei, die Betriebszeit und Verfügbarkeit einer Website oder eines Dienstes zu maximieren.

Arten

Hardware Load Balancing

Hardware Load Balancer sind physische Geräte. Sie bieten eine leistungsstarke Lösung, die v. a. in großen Rechenzentren oder unternehmenskritischen Umgebungen eingesetzt wird.

Software Load Balancing

Software Load Balancer sind Programme, die auf Standardservern laufen. Sie dienen als flexible Lösung, da sie leicht konfigurierbar sind und sich für verschiedene Umgebungen eignen.

Virtuelles Load Balancing

Virtuelle Load Balancer übernehmen ähnliche Funktionen wie Software-Lösungen, werden jedoch über VMs in einer vollständig virtualisierten Infrastruktur, wie z. B. in der Cloud ausgeführt.

Was sind Load-Balancing-Algorithmen?

Um zu definieren, an welchen Server eine Anfrage am besten gerichtet werden soll, werden zur Berechnung Formeln genutzt – sogenannte Load-Balancing-Algorithmen.
Die Gestaltung der Algorithmen-Logik reicht von statischen Prinzipien wie z. B. Round-Robin bis hin zu dynamischen Varianten, wie unter anderem Least Connection, gewichtete Least Connection oder ressourcenbasiertes Load Balancing.

Anwendungsformen

  • Netzwerk-Server-Lastausgleich / Layer-4-Lastausgleich (Ur-Form)
  • Application Load Balancer / Layer 7 Load Balancer (z. B. mit Content Awareness & Content Switching)
  • Global Server Load Balancing / GSLB (geografisch verteilte Serverpools)
  • Elastic Load Balancer / ELB (für Cloud-Computing-Betreiber)

Werden beispielsweise im Rahmen einer Anwendungsmodernisierung durch fecher alte Legacy Desktop-Anwendungen in zukunftsweisende und plattformübergreifende Echtzeit-Webanwendungen umgewandelt, können diese von einem optimierten Application Load Balancing profitieren.

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