On-Premises: Definition & Einordnung
Im Kontext von IT definiert der Begriff “On-Premises” – oder kurz “On-Prem” – eine Bereitstellungsform von Software-Lösungen, bei der die Anwendungen samt der zugrunde liegenden IT-Infrastruktur vollständig auf den eigenen physischen Servern und Systemen des Lizenznehmers (z. B. ein Unternehmen) installiert, betrieben und verwaltet werden.
- Diese selbst verantwortete Hardware – sei sie gemietet oder Eigenbesitz – kann in einem eigenen oder aber in einem gemieteten Rechenzentrum liegen.
- Maßgeblich ist, dass die Hardware nicht vom Anbieter der Software bereitgestellt wird.
Entstehung der Bezeichnung ab den 2010er Jahren
Erst mit dem Aufkommen von Software-as-a-Service (SaaS) und dem Cloud-Computing entstand ab ca. 2010 die Notwendigkeit, diese neueren Bereitstellungsmodelle von den zuvor dominierenden lokalen Modellen abzugrenzen. Die aus dem Englischen stammende Formulierung “on-premises” bedeutet gleichsam “vor Ort”. In der IT-Branche etablierte sich darauf basierend die Unterscheidung zwischen „On-Premises“ und ”Off-Premises“.
Unterschied: On-Premises-Software & On-Premises-Lizenzen
On-Premises-Software bezeichnet Anwendungen, die lokal auf den Servern oder Computern eines Unternehmens installiert und betrieben werden, anstatt in der Cloud gehostet zu sein. Eine On-Premises-Lizenz hingegen ist die entsprechende Nutzungserlaubnis für diese Software. Sie legt fest, unter welchen Bedingungen und für welchen Zeitraum die Software verwendet werden darf – häufig in Form einer unbefristeten Lizenz, im Gegensatz zu Cloud-basierten Abonnementmodellen.
Was sind die Merkmale & Vorteile von On-Premises-Lösungen?
- Die Software wird lokal auf den physischen Servern und Computern des Unternehmens installiert.
- Unternehmen besitzen und / oder kontrollieren die gesamte Hardware und Netzwerkinfrastruktur, die für den Betrieb der Software notwendig ist.
- On-Premises-Software bietet daher die Möglichkeit, Anwendungen individuell an spezifische Einsatzbereiche anzupassen oder auszuweiten.
- Da die Software lokal betrieben wird, ist keine ständige Internetverbindung erforderlich. Besonders in Umgebungen mit eingeschränkter Konnektivität ist dies vorteilhaft.
- Alle Daten werden intern gespeichert, wodurch Unternehmen eine höhere Kontrolle über Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen erhalten.
- Oftmals erfolgt der Erwerb der Software durch einen einmaligen Kauf, im Gegensatz zu Abonnement-Modellen.
Nachteile:
- Der Kauf von Lizenzen, Hardware und die Implementierung können kostspielig sein.
- Unternehmen sind selbst für die Wartung, Aktualisierung und Sicherung der Software verantwortlich, wodurch sie entsprechende Ressourcen und spezialisiertes Personal benötigen.
- On-Prem-Produkte weisen häufig lange Aktualisierungszyklen aus im Vergleich zu Off-Prem-Lösungen.
- Es entstehen Einschränkungen durch die Abhängigkeit vom Betriebssystem oder begrenzten Speicherplatz.
- Ein Remote-Zugriff oder eine mobile Nutzung ist meist nicht standardmäßig integriert, sondern erfordert zusätzliche Konfigurations- oder Sicherheitsmaßnahmen wie VPN oder spezielle Remote-Software.
Anwendungsfälle: Für welche Branchen eignen sich On-Premises-Lösungen?
On-Premises-Lösungen werden häufig in Branchen eingesetzt, die strenge Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen haben oder Compliance-Vorschriften erfüllen müssen, wie beispielsweise im Gesundheitswesen, Finanzwesen oder in Regierungsbehörden.
Zukunft von On-Premises-Lösungen
On-Premises-Lösungen bleiben für viele Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der IT-Strategie, entwickeln sich aber technologisch weiter. Unternehmen setzen verstärkt auf Softwaremodernisierung, um bestehende Anwendungen an neue Anforderungen anzupassen und langfristig nutzbar zu halten. Ein bewährter Ansatz ist die Migration von Desktop-Anwendungen zu browserbasierten Lösungen, die sich flexibler nutzen und einfacher warten lassen – ohne dabei zwingend die On-Premises-Infrastruktur aufzugeben. Anbieter wie fecher unterstützen diese Weiterentwicklung mit spezialisierten Methoden, die es ermöglichen, bestehende Investitionen zu erhalten und gleichzeitig die Vorteile moderner Technologien zu nutzen.
Sie interessieren sich für Anwendungsentwicklung und Anwendungsmodernisierung? Neben diesem Beitrag zur Definition von “On Premises” finden Sie weitere Erläuterungen und Begriffsklärungen in unserem IT-Glossar!